Wer ein eBike hat und das erste Mal fährt, der wird sich an der Geschwindigkeit und der Motorunterstützung sehr freuen. Jedenfalls bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Km/h, denn da sind die Fahrräder abgeriegelt. Sie würden aber wesentlich mehr schaffen. Ein immer größer werdendes Thema ist daher das E Bike Tuning. Mit nur minimalen Kosten kann man die Geschwindigkeit verdoppeln. Kling alles schön und gut, aber wie Sie sich sicherlich schon denken können hat das Ganze einen Haken. Anbei verraten wir Ihnen alles was Sie über das Thema E Bike Tuning wissen müssen.
Das Ärgernis mit der Geschwindigkeitsbegrenzung
Da ich selber leidenschaftlicher E Bike Fahrar bin, kenne ich die Vor und Nachteile dieser nur zu gut. Das größte Problem, welches ich immer hatte, war die Geschwindigkeitsbegrenzung. Diese ist gesetzlich vorgeschrieben und wer sich nicht strafbar machen will, der darf auch nichts machen. Dennoch ist es ärgerlich, wenn einem auf ebenen Strecken die normalen Fahrräder mit Leichtigkeit abhängen. Und ja, das ist so! Theoretisch müsste es daher ja auch eine Begrenzung für normale Fahrräder geben, dem ist aber nicht so… Willkommen in Europa!
Ist E Bike Tuning erlaubt?
Ganz so einfach zu beantworten ist das ganze nicht. Es ist eine Grauzone. Natürlich kann nicht einfach jeder hergehen und das E Bike einfach schneller machen. Ganz Verborten ist es aber trotzdem nicht. Kurz zusammengefasst, sofern man nicht nur auf dem eigenen Grundstück fährt, ist es nicht erlaubt. Anbei aber alles wichtige zusammengefasst.
Herstellergarantie erlischt
Wer das E Bike frisiert, der hat auch keine Herstellergarantie mehr. Dies lässt sich im Nachhinein teils auch nachweisen. Falls Sie an dieser hängen, sollten die Finger davon gelassen werden.
Akku geht schneller leer
Je mehr Motorunterstützung man bekommt, desto mehr muss auch die Batterie arbeiten. Macht man das E Bike schneller, so wird sich auch die Akkulaufzeit deutlich verkürzen. Auch dieser Punkt sollte berücksichtig werden.
Haftpflichtversicherung zahlt nicht
Wenn Sie einen Unfall mit einem frisierten E Bike haben, dann zahlt auch die Haftpflichtversicherung nicht. Hier wird die Polizei eingeschaltet, welche das E Bike bei Verdacht sicherstellen wird.
Höheres Unfallrisiko
Mal abgesehen von den zuvor erwähnten Punkten, steigt auch das Unfallrisiko erheblich. Das E Bike ist bei höherer Geschwindigkeit nicht mehr so einfach zu handhaben. Haben Sie einen Unfall und keinen Helm auf, so kann das ernsthafte Folgen haben. Selbst ein Fahrradhelm reicht bei einer Geschwindigkeit über 25 Km/h nicht mehr aus.
Strafrechtliche Folgen
Das E Bike schneller zu machen ist an sich nicht verboten und jeder kann es machen. Jetzt kommt aber das große aber. Fährt ein E Bike schneller als 25 Km/h, so wird es als Kleinkraftrad angesehen. Das wiederum beutetet, dass ein Motorradhelm getragen werden muss. Auch wird eine Versicherung, sowie ein Kennzeichen und ein Führerschein benötigt. Da das die meisten nicht haben werden, vor allem kein Kennzeichen und Versicherung, begeht man eine Vergehen, was wiederum von der Polizei mit einer Strafe verhängt werden kann. Verstoßen Sie gegen all diese Gesetze wie aufgelistet, ist das E Bike Tuning kein kleines Vergehen mehr.
E Bike Tuning Möglichkeiten
Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten das E Bike zu tunen und schneller zu machen. Ganz so einfach ist es mit vor allem neuen Fahrrädern aber auch nicht mehr. Immer mehr Hersteller versuchen mit allen Mitteln das Tuning zu verhindern. Das ist vor allem beim Bosch CX 2020 der Fall. Das hatte zur Folge, dass die Tuningkits heute mehr leisten müssen und daher teurer sind. Doch welche E Bike Tuning Möglichkeiten gibt es?
Funktionsweise der Sperre
Beim Hinterrad befindet sich ein Magnet mit zugehörigen Sensor, wodurch unter anderem die Geschwindigkeit ermittelt wird. Früher konnte man diesen einfach entfernen und schon ging es schneller. Heute ist das nicht mehr möglich. Hier schaltet sich der Computer ein und gibt das Signal, dass etwas nicht stimmt. Dieses Signal kann man mit einer sog. Blackbox jedoch austricksen. Die Blackbox gibt ein falsches Signal weiter, wodurch die Begrenzung aufgehoben wird und man bis zu 50 Km/h fahren kann. Das Problem bei diesen ist, dass sie außen befestigt werden müssen und somit schnell für alle sichtbar sind.
E Bike Chiptuning
Das E Bike Chiptuning ist die beliebtere Variante, welche auch als sicherer gilt. Hier gibt es ebenfalls unterschiedliche Systeme. Die meisten halbieren die Geschwindigkeit, andere wiederum greifen direkt in den Bus des E Bike ein. Die meisten jedoch halbieren das Geschwindigkeitssignal. Das wiederum hat zur Folge, dass der Fahrradcomputer nur noch die Hälfte der Geschwindigkeit anzeigt und somit auch die Kilometer nicht mehr stimmen. Das ist alles andere als hilfreich.
Es gibt aber auch Modelle, welche das ganze besser machen. Diese kosten dann aber auch etwas mehr. Für diese E Bike Chiptuning Kits müssen min 100 Euro ausgegeben werden. Vorteil dieser Systeme ist, dass auch die Geschwindigkeitsanzeige korrekt ist und die Kilometeranzeige stimmt. Bei den meisten jedenfalls.
Es gibt auch besonders gute und hochwertige Produkte, wo man einen erweiterten Fahrradcomputer anschließt. Mittels diesem können anschließend weitere Möglichkeiten eingestellt werden wie z.B was man tun muss, damit der Chip aktiv ist, bis zu welchem Tempo er unterstützt, wie sich der Fahrradtacho verhalten soll usw. Diese Systeme kosten aber im Verhältnis viel.
Über das Thema Chiptuning beim E Bike haben wir einen eingeben Ratgeber verfasst., Bei Interesse schauen Sie sich diesen am besten an.
Wie Sie erfahren haben, ist es im Verhältnis relativ einfach ein E Bike zu tunen. Was Sie mit dem gewonnen Wissen anfangen, bleibt Ihnen überlassen. Dass es außerhalb vom Privatgrundstück jedoch nicht erlaubt ist, sollte Ihnen jedoch stets im Hinterkopf bleiben.
Welche Erfahrungen mit EBike Tuning haben Sie gemacht? Hinterlassen Sie uns doch einen Kommentar.